Segel Yacht 
A R I E L 
 

Makkum – Minde 



25.5. 

 5:00 Busabfahrt zum Bahnhof. Nach siebenmaligem Umsteigen um 13:00 auf der Werft. Dort alles klar. ARIEL schwimmt wieder. Der Rest des Tages vergeht mit Aufräumen und seeklar Machen. 


26.5. 

 4:00 Aufstehen. Es dämmert gerade. 5:00 Auslaufen aus Makkum. Gegen strammen Westwind zur Schleuse Kornwerderzand gedampft. Einladend leuchtet das grüne Licht der Ostschleuse. Nix wie rein und etwas rumpelig festgemacht. Dann Warten. Parallel läuft nach einiger Zeit in die Westschleuse noch ein großes Binnenschiff ein. Dann geht es einen Meter aufwärts und wir laufen in den Zwischenhafen vor der Autobahnbrücke ein. Die große Drehbrücke öffnet sich und hinter dem Motorschiff fahre ich in die Nordsee. Zunächst mal in Richtung Harlingen. Unter Yankee macht ARIEL gute Fahrt und setzt sogar zum Überholen an. Die Flachstelle vor Harlingen passieren wir genau zur Hochwasserzeit. Der Binnenschiffer geht nach Harlingen, ich berge den Yankee und dampfe nach Westen. Außer einigen Fähren wenig Schiffsverkehr an diesem frühen Feiertag. Um 10:30 nimmt mich der Hafenmeister in Vlieland in Empfang. 


27./ 28.5. 

 Tja und wann nun weiter? So richtig lustig scheint mir die Ausfahrt nicht zu werden. 

Aus ich dann noch die brechenden Wellen über den Westgronden sehe, warte ich doch mal lieber, bis der Wind nachlässt. Also Vlieland erkunden: Viel Wald mit kleinen Seen, versteckte Ferienhäuschen in den Dünen, riesiger Strand, nettes Dörfchen





29.5.


„NW-N 5-6 in Böen 7 langsam abnehmend“ … und später sogar schwachwindig!
Dann nix wie los! Um 09:10 ist Hochwasser. Ab 8:00 regt es sich überall und um 9:00 tuckere ich auch aus dem Hafen. Mit zweimal gerefftem Großsegel und dem Cuttersegel geht´s erstmal über Bachbordbug an Vlielands Nordküste vorbei durch die Ausfahrt Stortemelk nach Westen. Bei 10 m Wassertiefe wende ich und dann über Stb. Bug in Richtung Helgoland. Glücklicherweise setzt sich eher die NW-Komponente des Windes durch. so daß wir mit einem leichten Schrick in den Schoten gute 7 kn machen. Allerdings klaut die gegenläufige Tide wieder 1 ½ kn. Langsam, langsam zieht Vlieland ein zweites mal vorbei.
Am Spätnachmittag ist Borkum in Sicht. Der kleine Windpark am Riffgatt bleibt an Stb. Inzwischen hat der Wind wie versprochen nachgelassen. Erst mal den Yankee ausgerollt, dann das Großsegel ausgerefft.
Nun läuft die Tide mit uns und das GPS zeigt 9 - 10 kn über Grund Die Ostfriesischen Inseln ziehen rasch vorbei vorbei. Schon auf der Höhe von Norderney erkenne ich den Widerschein des Helgoländer Turms am Horizont. Bis zur Wesermündung muß ich aber noch südlich des Verkehrstrennungsgebietes bleiben. Um 02:00 will ich endlich nach Norden drehen - da ist der Wind weg!
Doch gleich weiter in die Elbe? Das ist bei inzwischen wieder ablaufendem Wasser kein Vergnügen! Der Wind hat aber zum Glück nur eine Pause eingelegt und kommt wieder. Helgoland liegt an. Es dämmert. Um 5:00 bin ich in Helgoland.



30.5.
Kleine Frühstückspause bis der Tankwart kommt.
„Wann sind Sie gekommen?“… „Sie wissen, daß Übernachten hier verboten ist!“ … „Verschütten Sie kein Diesel beim Tanken!“ … „Kostet 500 € Strafe“ … „Wir sind hier nämlich Naturschutzgebiet“ …
Willkommen zuhause in Deutschland, denke ich!
Um 9:00 ist das Tanken erledigt. Der Wind hat sich auch erledigt. Also mit Motor bei auflaufendem Wasser in die Elbe. 

Ist doch immer schön, wenn die Kugelbake an Stb.  vorüberzieht  und auf der anderen Seite die Riesenpötte ihre Bahn ziehen!


In Brunsbüttel zügig eingeschleust und gleich weiter in den Gieselaukanal.

Das Schleusentor schließt sich: Tschüs Nordsee


Eine himmlische Ruhe, nur der Kuckuck gibt sein Bestes.

 



31.5.
Leichter Nebel liegt um 6 Uhr auf dem Wasser. Totalflaute. Weiter geht´s nach Kiel.
Hier langer Stau vor der Schleuse. Erst kommt die Berufsschiffahrt dran, dann muß die WaSchPo noch wegen Diesels im Wasser ermitteln (erfolglos) und nach 2 ½ Std Wartezeit läuft der ganze Pulk in die Förde aus.
Inzwischen macht ein kleiner Nordost Hoffnung auf Segeln, aber bei Bülk hört´s schon wieder auf - eben „schwach umlaufend“. Also weiter mit der Stahlfock. Vorbei an Damp, Schleimünde und Kalkgrund auf den Ankerplatz. Hier ankert schon die NOBILE, ein 100-jähriger Ehemaliger Fischkutter mit wechselhafter Geschichte. Jetzt nennt sie sich „Rennkutter“. Toller Anblick.

 



1.6.
Ruhige Ankernacht, letztes Frühstück an Bord und nochmal 1 ½ Stunden bis zum Ziel tuckern. Der freundlich Nachbar steht schon zur Begrüßung bereit und nimmt die Leine an.